Shakespeare - Erkenntnisse & Interpretationen.
Die rechtsstehenden Links führen zu den bekannten Fakten
über das jeweilige Werk Shakespeares. Dazu gehören
die Daten über Entstehungszeit, Eintrag ins Buchhändlerregister,
erste Veröffentlichung bzw. erste Aufführungen der
Stücke vorangestellt. Sie werden jeweils in einer kurzen
Tabelle dargestellt, um einen raschen Vergleich zu ermöglichen.
Die Datierungsgrenzen zur Entstehungszeit ergeben sich durch
die voneinander abweichenden Einschätzungen verschiedener
Forscher.
Dem Buchhändlerregister entnehmen wir, wann die Stücke
zum Druck angemeldet wurden. Der Londoner Buchhandel lag zu
Shakespeares Zeit in der Hand der Stationers' Company, einer
Vereinigung, der Verleger, Buchhändler und die meisten
Drucker angehörten. Der Eintrag ins Buchhändlerregister
gegen eine geringe Gebühr sicherte dem Eintragenden das
Recht zum Druck des eingetragenen Werks für ganz England.
Vor dem Eintrag ins Buchhändlerregister mußten
alle Manuskripte vom Erzbischof von Canterbury, dem Bischof
von London oder dessen Bevollmächtigten zum Druck freigegeben
worden sein.
Unter König Jakob I. scheint man die Kontrolle und Freigabe
von Theaterstücken zum Druck dem Leiter des Amts für
Hoflustbarkeiten übertragen zu haben.
Unter den ersten Veröffentlichungen habe ich nur die
bis 1623 erschienenen Einzelausgaben in Quartformat und die
erste Gesamtausgabe in Folio erwähnt. Die Bezeichnung
'schlechte Quartos' hat Pollard eingeführt und
zwar nicht etwa, weil sie schlecht gedruckt gewesen waren,
sondern weil sie verfälschte und unvollständige
Texte enthalten.
Man
nahm lange Zeit an, es hätten als Druckvorlage für
sie im Theater mitstenographierte Texte gedient, doch konnte
in Duthie in den sechziger Jahren beweisen, daß die
elisabethanische Stenographie hierfür nicht ausgereicht
hätte; vermutlich liegen also den schlechten Quartos
Texte zugrunde, die ein Schauspieler aus dem Gedächtnis
nachgeschrieben hat. Zu den Daten der ersten Aufführungen
stehen uns verschiedene Belege zur Verfügung, so Quartoaufdrucke,
die Notizen des Theaterdirektors Henslowe, Briefe und Tagebuchaufzeichnungen
von Zeitgenossen und Einträge beim Amt für Hoflustbarkeiten...
(was es nicht alles gab).
Bei der Neubearbeitung wurden unter anderem in den Einleitungen
zu den Königsdramen Jahreszahlen hinter die Herrschernamen
gesetzt, um dem Leser sofort die Epoche vor Augen zu führen:
Die erste Zahl gibt das Geburtsjahr, die beiden folgenden
die Regierungszeit, deren Ende fast immer mit dem Tod des
Herrschers zusammenfällt, wo nicht, gibt die letzte Zahl
das Todesjahr an. Auch wurden einige wesentliche Abweichungen
von den geschichtlichen Tatsachen hinzugefügt.
Am Schluß der Einleitungen habe ich Hinweise auf Lieder
gegeben, deren sich eine große Anzahl in Shakespeares
Werke eingestreut findet, und auf Texte, die zu Opern und
anderen Musikstücken vertont wurden.
Shakespeare selbst muß die Musik leidenschaftlich geliebt
haben; sie ist allgegenwärtig in seinem Werk. (Das hat
zu der Vermutung geführt, Shakespeare sei vielleicht
Chorknabe im Dienst eines Adligen gewesen.)
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