Dritter Aufzug.
Erste Scene.
Eine Gegend von Sicilien an der Küste.
Cleomenes und Dion treten auf.
Cleomenes.
Das Clima ist ungemein mild, die Luft lieblich, das Erdreich fruchtbar,
und der Tempel weit über die gewöhnlichen Beschreibungen,
die von ihm gemacht werden.
Dion.
Er beschämt alles was das Gerüchte von ihm rühmt
- - Alles darinn kündigt die gegenwärtige Gottheit an
- - Die priesterliche Kleidung - - ich möchte sie fast himmlisch
nennen - - das ehrwürdige Ansehen der Diener des Gottes - -
und o! das Opfer, wie feyerlich, prächtig und mehr als
irdisch in seiner ganzen Anordnung!
Cleomenes.
Und was über alles geht, der furchtbare Ausbruch der betäubenden
Stimme des Orakels, die, mit Jupiters Donner verwandt, meine Sinne
so dahinriß, daß ich vernichtet zu werden glaubte.
Dion.
Wenn der Endzwek unsrer Reise für die Königin so glüklich
ausfallen wird, (und o! möcht' es so seyn,) als die Reise
selbst uns angenehm gewesen, und glüklich von statten gegangen
ist, so ist die Zeit wol darauf angewendet worden.
Cleomenes.
Grosser Apollo! wende alles zum Besten! - - Ich kan es gar nicht
billigen, daß man mit diesen Bezüchtigungen so öffentlich
und auf eine so ungestüme Art gegen Hermione losgebrochen
ist.
Dion.
Nach den heftigen Maaßregeln die man genommen hat, wird
die Sache bald ins Klare kommen oder geendigt werden - - Das Orakel,
welches wir hier unter Apollo's grossem geheiligten Sigel mit
uns bringen, wird den Ausspruch thun; vielleicht werden sehr unerwartete
Dinge zum Vorschein kommen - - Geht, frische Pferde: Und erfreulich
möge der Ausgang seyn! - -
(Sie gehen ab.)
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