Die Scene eröfnet sich mit einem höflichen Complimenten-Wechsel
zwischen Archidamus, einem böhmischen Edelmann, (der mit
seinem Herrn, dem König Polixenes sich an dem Hofe des Königs
von Sicilien auf einen Besuch aufgehalten, und im Begriff ist
denselben wieder zu verlassen) und Camillo, einem Sicilianischen
Cavalier. Man erfährt dadurch, daß zwischen beyden
Königen vor ihrer Jugend an die vertrauteste Freundschaft
obgewaltet, und bisher aufs sorgfältigste unterhalten worden;
und daß der König in Sicilien gesonnen sey, seinem
Freunde auf den nächsten Sommer den Gegen-Besuch abzustatten
- - In dem Rest dieser Scene ist die Rede von dem Prinzen Mamillius.
Ihr seyd sehr glüklich (sagt Archidamus) einen so vortreflichen
jungen Prinzen als Mamillius ist, zu haben; niemals hab ich einen
jungen Herrn von so grosser Hoffnung gesehen. Ich bin eurer Meynung
(versezt Camillo) es ist ein liebenswürdiges Kind: in der
That, es ist ein Vergnügen ihn anzuschauen, und alte Leute
dünken sich bey seinem Anblik wieder jung: Leute, die auf
Krüken giengen, eh er gebohren ward, wünschen izt zu
leben, bis er ein Mann seyn werde. Würden sie sonst gerne
sterben, wenn das nicht wäre? erwiedert Archidamus. Ja (sagt
Camillo) wenn sie keinen andern Vorwand hätten. Hätte
der König keinen Sohn, (versezt Archidamus) so würden
sie so lange auf ihren Krüken leben wollen, bis er einen
hätte.