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Tipps für Theatermenschen > Technik & Bühnenbild

Die Bühne des Globe

Den Bühnenraum des Globe als Guckkastenbühne mit tiefen Vorderbühne als Manegenrund bezeichnen (siehe Grundriss).

Dies hat zwei Vorteile,

  • der Blick wird fokussiert und die Guckkastenbühne erlaubt einen einfachen Einsatz von Theatereffekten, sowie
  • das die Schauspieler dennoch sehr nah am Publikum sind. Insbesondere die tiefe Vorbühne erweckte den Eindruck für den Zuschauer direkt im Geschehen zu sein.

Sowohl von den Stehplätzen im Parkett (also direkt vor der Bühne und um die Bühne herum), als auch von den beiden Galerien aus, da die erste Galerie fast in gleicher Höhe ist wie die Schauspieler auf der Bühne.

Zur Technik: Beleuchtung gab es noch nicht. Daher die Vorstellungen gegen 15.00 Uhr und in Ausnahmefällen auch vormittags. Sollte es dunkler werden, wurden Fackeln dramatisch in Szene gesetzt - daher oftmals Shakespeare Szenen auf freiem Feld im Fackellicht während des Finales, oder eben ganz einfach als "Abendszene".

Dennoch stand den Theaterleuten bereits ein Repertoire an "Special Efffects" zur Verfügung. Das Regen/Donnerrad: eine Art kleine Mühlradkonstruktion aus Holzröhren in denen Steine oder Erbsen gefüllt waren, die wenn man das Rad dreht Regengeräusche machen, bzw. Donner (je nach Größe der Steine), sowie Kanonen für Kriegslärm (bei einer Aufführung von Heinrich VIII brannte deswegen das Globe ab !!!!), und andere Möglichkeiten für eine Geräuschkulisse.

Bühnenbilder gab es nicht. Die Räume wurden durch Requisiten oder Kostüme dargestellt bzw, die Schauspieler geben in jeder neuen Szene zu Beginn eine klare Aussage darüber ab wo sie sind (daurch wird es für uns heute etwas langweilig, da wir es gewohnt sind Räume mittels Bühnenbild und häufigen Wechsel visualisiert zu bekommen, sodaß uns der text als Doppelung erscheint. Ähnlich wie die ewigen Szenenschlüsse: Kommt, wir gehen jeztz, wo doch jeder sehen kann, das der Schauspieler geht ....).

Gespielt wurde im Globe auf der Bühne, sowie auf der ersten und zweiten Galerie direkt über der Guckkastenbühne. Man folgte also einer großen Raumaufteilung und versuchte alle Möglichkeiten der Auf- und Abgänge der Darsteller und des Theaters zu nutzen. Ebenfalls ein Novum des englischen/utalienischen Theaters, da das Barocktheater nur zwei Aufgänge für Schauspier erlaubte (nämlich links und von der Mitte) und nur einen Abgang (nach rechts), und dies alles nach sehr strengen und formalen Regeln.


Zu erwähnen sei noch das "Höllenloch" ein Bühnenklappe, teilweise auch als Art "Aufzug" umgerüstet in der Mitte der Vorderbühne. Durch diese Luke konnten spektaküläre Erscheinungen oder andere dramatische Mittel inszeniert werden. Die Geistererscheinungen dürften in der Regel von dort aus erfolgt sein (mit Ausnahme der von Hamlets Geist, denn der erscheint laut Text "auf der Galerie"), bzw. es konnte auch als Grab, Schlucht, See oder Fluß dienen, in dem Leute hineinspringen konnten und ähnliches.

Der zweite Spielort von Shakespeare war Hampton Court der Palast von Elisabeth I und Jakob VIII (obwohl Jakob auch gelegentlich das Globe besuchte, was Elisabeth I nie tat - einer der Fehler von Shakespeare in Love !). Hier wurde in einer kleineren Guckkastenbühne Variante gespielt, dennoch stand auch hier eine Auftrittsmöglichkeit in einer Art Galerie zur Verfügung, da die Rückwand des Theatersaales in Hampton Court mehrere rießgie Flügelfenster bereithält. Ein Hinweis darauf findet man explizit im Sommernachtstraum, in der zweiten Szene der Handwerker, in der Peter Squenz als "Regisseur" von Pyramus und Thisbe, genaue Anweisungen für seine Schauspieler gibt, die exakt den Theatersaal von Hampton Court beschreibt.

1611 eröffnete die Truppe ein weiteres Theater in London in einem geschlossenen Raum wie unsere heutigen Theater: das Black Friars. Hier experimentierten sie bereits mit Bühnenlicht und um 1620 auch mit Bühnenbildern. Das Publikum war jedoch ein elitärere Kreise des Adels und des reichen Bürgertums und nicht alle Shakespeares konnten dort gespielt werden.

Links:

Das Globe Theatre >>> Link

Tipps von Andreas, 20.11.1999


 

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