Vierte Scene.
Einige Reisende treten auf.
Reisende.
Kommt, Nachbar; der Junge soll unsre Pferde den Hügel herunter
führen; wir wollen eine Weile zu Fuß gehen, um eine
Veränderung zu machen.
Die Diebe.
Halt!
Reisende.
Gott helf uns!
Falstaff.
Schlagt zu; nieder mit ihnen, schneidet den Lumpenhunden die Hälse
ab, ha! Ihr verfluchtes Ungeziefer, ihr Schlingel von Spekfressern;
sie sind unsre Feinde, zu Boden mit ihnen, zieht sie aus.
Reisende.
O wir sind verlohren, wir und die unsrigen auf immer.
Falstaff.
An den Galgen, ihr dikbauchichten Schurken, seyd ihr verlohren?
Nein, ihr fetten Lümmel, ich wollt' euer ganzer Vorrath wäre
hier; nieder, ihr Spekseiten etc.
(Sie binden und berauben die Reisenden, und gehen ab.)
Prinz Heinrich und Poins treten auf.
Prinz Heinrich.
Die Diebe haben die ehrlichen Leute gebunden; wenn izt du und
ich die Diebe berauben, und mit der Beute im Triumph nach London
ziehen könnte, das wäre eine Materie für eine Woche,
ein Gelächter für einen Monat, und ein Spaß für
immer.
Poins.
Sachte, ich höre sie kommen.
Die Diebe kommen zurük.
Falstaff.
Kommt, meine Herren, wir wollen theilen, und dann zu Pferde, eh
der Tag anbricht. Wenn der Prinz und Poins nicht zwo ausgemachte
Memmen sind, so ist keine Billigkeit mehr in der Welt. Dieser
Poins hat nicht mehr Herz als eine wilde Ente.
(Indem sie theilen, werden sie von dem Prinzen und Poins überfallen.)
Prinz Heinrich.
Euer Geld!
Poins.
Ihr Galgenschwengel!
(Die Diebe rennen fort, und Falstaff, nachdem er einen oder
zween Streiche bekommen, läuft auch davon, und läßt
die Beute dahinten.)
Prinz Heinrich.
Das hat nicht viel Mühe gekostet. Nun lustig zu Pferd; die
Diebe sind zerstreut, und in einen so grossen Schreken gesezt,
daß sie das Herz nicht haben, sich wieder zu sammeln; ein
jeder hält den andern für einen Gerichtsdiener. Hinweg,
guter Ned. Wie wird der arme dike Falstaff izt schwizen! Wenn
ich nicht lachen müßte, ich könnte Mitleiden mit
ihm haben.
(Sie gehen ab.)
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