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Quartos & Folios
36 Werke Shakespeares sind im ersten Folio von 1623 vereinigt.
Diese erste Gesamtausgabe der Dramen Shakespeares wurde einmal das
außer der Bibel kostbarste Buch genannt, das der Welt geschenkt
wurde. Von den darin abgedruckten Stücken war nur die Hälfte
vorher in Quarto erschienen, für die übrigen ist dieses
Werk die einzige vorhandene Textgrundlage.
Der ,,Perikles" gehört zu einer Gruppe von sieben Stücken,
die zu Shakespeares Lebzeiten zwar unter seinem Namen erschienen,
aber heute bis auf dieses Stück nicht als von ihm stammend
betrachtet werden.
Das
Erste Folio war offensichtlich beliebt, denn 1632 kam das Zweite
Folio heraus; das Dritte Folio folgte 1663 (dessen zweite Auflage
1664) und das Vierte Folio 1685. Jedes fußt auf dem vorigen,
daher kommt nur dem Ersten Folio (bzw. den Quartos) Bedeutung als
Textgrundlage zu. Wir haben schon in der Einleitung ,William Shakespeare'
(im ersten Band unserer Ausgabe) dargestellt, welcher Art die Arbeit
ist, die die Wiederherstellung des authentischen Textes erfordert.
Hatten die Herausgeber des Cambridge-Shakespeare (1866 Clark und
Wright) noch geglaubt, den endgültigen Text in der Hand zu
haben, so zeigten zu Anfang des 20. Jahrhunderts Pollard, Greg,
McKerrow und Dover Wilson, wieviel noch zu tun war und ist. Lange
Zeit hatte man die Quartos und das Erste Folio als wenig zuverlässige
Textgrundlagen angesehen, und es gibt heute noch Übersetzer,
die an dieser Legende festhalten, um ihre willkürlichen Veränderungen
zu begründen, indem sie vorgeben, sie verwirklichten des Dichters
Absichten. Die moderne Textforschung hat dagegen die Zweifel des
18. und 19. Jahrhunderts an der Zuverlässigkeit der Texte vermindern
können und wahrscheinlich gemacht, daß ihnen wenigstens
ein Souffleurbuch, wenn nicht ein Manuskript als Druckvorlage diente.
Wer sich heute, sei es als Wissenschaftler, sei es als Liebhaber,
mit den Originaltexten beschäftigen möchte, dem stehen
die Faksimile-Ausgaben, der in Quart erschienenen Stücke bzw.
des Ersten Folios zur Verfügung. Die wichtigsten Faksimile-Ausgaben
sind bis heute:
Quartos:
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J. 0. Halliwell-Phillipps, 48 Bände, 3862-71
F. J. Fumivall, 43 Bände, 1880-89
Sidgwick & Jackson für die Shakespeare Association
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Erstes Folio:
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L. Booth, 1862-64
H. Staunton, 1864-65
J. 0. Halliwell-Phillipps, 1876
Sidney Lee, 1902 H. Kökeritz, 1955.
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Alle Vier Folios erschienen 1904-10 bei Methuen, Faksimiles
der Gedichte brachte Sidney Lee 1905 heraus. Die Folios sollen
in den nächsten Jahren über das Internet der Allgemeinheit
zur Verfügung gestellt werden.
Das Theater zur Zeit Elizabeths >>> Link
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