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Königin Elizabeth I

Niemand ahnte, welche Bedeutung das kleine Mädchen einst für England haben sollte, als Elizabeth am 7. September 1533 im königlichen Palast zu Greenwich das Licht der Welt erblickte. Für ihren Vater, der dringend auf einen männlichen Erben wartete, war sie eine weitere Enttäuschung; für ihre Mutter bedeutete sie einen weiteren Schritt näher zum Galgen; für das Volk aber nahm sie später eine große und großartige Bedeutung an, es nannte sie "Gloriana" - Königin Elizabeth I. von England.

Elizabeth I, Königin von EnglandElizabeth wurde in höchst unsichere und gefährliche Zeiten hineingeboren. Ihr Vater, König Heinrich VIII., war ein ungestümer, gewalttätiger, aber nichtsdestotrotz faszinierender Charakter. Nachdem seine erste Ehefrau, Katharina von Aragon, ihm nur eine Tochter geboren hatte - die spätere Königin Mary I. - ersuchte er beim Papst schnell um die Erlaubnis einer sofortigen Scheidung, um seine neue Favoritin heiraten zu können, die schöne Anne Boleyn.
Der Papst lehnte das Gesuch ab, doch Heinrich war nicht der Mann, der sich seine Pläne von anderen durchkreuzen ließ. Um Anne zu ehelichen, brach er kurzerhand mit der tausendjährigen katholischen Tradition seines Landes, gründete die neue protestantische Kirche Englands, die anglikanische Staatskirche, und gewährte sich als deren selbsternanntes Oberhaupt großzügig die angestrebte Ehescheidung. Der Papst, zu damaliger Zeit wohl der mächtigste Mann der Welt, sollte also fortan keinerlei Einfluß mehr auf die Geschicke des Inselreiches ausüben. Ganz Europa hielt den Atem an.

Dann, an dem besagten Septembertag, belohnte Anne Boleyn Heinrichs Zuneigung mit der Geburt einer Tochter, Elizabeth. In einer Zeit, als lediglich ein männlicher Erbe eine Garantie für die Stabilität der Staatsmacht darstellte, reagierte der frischgebackene Vater darauf gar nicht erfreut, sondern im Gegenteil zornig und enttäuscht. Annes Stellung bei Hofe war empfindlich geschwächt.

Noch bevor Elizabeth ihr drittes Lebensjahr vollendete, wurde ihre Mutter unter der offensichtlich fadenscheinigen Anklage des Ehebruchs in den Londoner Tower gebracht und dortselbst enthauptet. Heinrich erklärte seine Ehe mit Anne im Nachhinein für ungültig und die daraus hervorgegangene Tochter Elizabeth für illegitim. Das kleine Mädchen wurde daraufhin vom königlichen Hof entfernt und wuchs als einsames und trauriges Kind in Hatfield House auf. Bereits wenige Tage nach der Hinrichtung der zweiten gab Heinrich VIII. seiner dritten Ehefrau Jane Seymour das Jawort, die ihm endlich den sehnlichst erwarteten Sohn schenkte. Elizabeths Existenz wurde an diesem Tag schlagartig nahezu bedeutungslos.

Von Elizabeth wird berichtet, daß sie ein frühreifes, vernünftiges Kind gewesen sei. Obwohl sie für die Thronfolge bedeutungslos geworden war, jedenfalls solange Heinrich VIII. etwas zu sagen hatte, war sie die Tochter des Königs und genoß eine Erziehung, die normalerweise nur den Söhnen der Höhergestellten vorbehalten war. Angeleitet von ihrem Lehrer Roger Ascham, dem berühmten Humanisten aus Cambridge, meisterte sie das Studium der klassischen Literatur, der Rhetorik, der Geschichte und Moralphilosophie ebenso glänzend, wie sie bald die italienische, französische, griechische und lateinische Sprache beherrschte und sich damit Kenntnisse erwarb, die ihr in späterer Zeit innerhalb diplomatischer Zusammenhänge sehr zunutze kommen sollten.

Daneben machte sie sich mit dem pragmatischen Denken des Protestantismus vertraut, das ihren späteren Regierungsstil nicht unwesentlich kennzeichnete. Außerhalb des Schulzimmers erlernte sie zudem die höfischen Künste des Singens, Tanzens und Musizierens. Aufgrund der Fürsprache der sechsten und letzten Gattin Heinrichs VIII., der gütigen Catherine Parr, wurde Elizabeth schließlich am königlichen Hof wiederaufgenommen.

Als ihr Vater im Jahr 1547 starb, folgte ihm ihr minderjähriger Halbbruder Edward auf den Thron. Edward, ein zehnjähriges, kränkelndes Kind, auf dessen frühzeitigen Tod man gefaßt sein mußte, geriet sofort in den Mittelpunkt zahlreicher Komplotte und Verschwörungen, die eben seinen frühen Tod noch zu beschleunigen trachteten. Elizabeths Schutzengel Catherine Parr hatte nach Heinrichs Tod den Lord High Admiral Thomas Seymour geheiratet, über den bald das Gerücht kursierte, er unterhalte eine intime Beziehung zu der jungen Prinzessin Elizabeth.

Als Catherine 1549 starb, wurde Thomas aufgrund dieser üblen Nachrede festgenommen und angeklagt, er plane Elizabeth zu heiraten, gemeinsam mit ihr den Thron zu erobern. Wiederholt mußte auch Elizabeth daraufhin demütigende Verhöre über sich ergehen lassen, bewahrte dabei aber zur Verblüffung ihrer Inquisitoren ihre souveräne Gelassenheit. Als man ihr berichtete, daß Seymour exekutiert worden sei, verriet keine Regung ihre wahren Gefühle. Sie hatte die Lektionen der Diplomatie sorgfältig gelernt und war unter der nächsten Regentin, Mary, einer fanatischen Katholikin, Tochter Katharina von Aragons und also ihre Halbschwester, die nach Edwards Tod 1553 den Königsthron bestieg, mehr denn je darauf angewiesen.

Nach jahrhundertealter katholischer Tradition war England gerade im Begriff sich mit der von Heinrich VIII. neueingeführten protestantischen Staatsreligion anzufreunden, als Mary auf den Thron gelangte. Mary war fest entschlossen, koste es was es wolle, den alten Katholizismus wiedereinzusetzen und brachte damit Unruhe und Aufruhr über das Land. Als die neue Herrscherin dann auch noch die Ehe mit dem unpopulären und erzkatholischen Philip, Anwärter auf den spanischen Königsthron, einging, nahm die Unzufriedenheit innerhalb der Bevölkerung noch zu und viele hofften auf einen protestantischen Retter.

Ihr Augenmerk fiel dabei natürlich auf die junge Prinzessin Elizabeth, die sie dadurch in große Gefahr brachten. So verwundert es wenig, daß Elizabeth infolge der gescheiterten Rebellion des Thomas Wyatt im Januar des Jahres 1554 unter dem Verdacht der Komplizenschaft festgenommen und in den Tower geworfen wurde. Auf ihrem Weg in dieses düstere Gemäuer wird sie wohl an ihre unglückliche Mutter gedacht haben, die den gleichen Leidensgang durchlief und aus der Kerkerhaft nicht lebend zurückgekehrt war.

Aber Elizabeth war aus einem härteren Holz geschnitzt. Trotz endloser, quälender Verhöre blieb sie undurchdringlich und kein Beweis ihrer Schuld konnte erbracht werden. Die ganze Zeit über beteuerte sie ihre Loyalität gegenüber ihrer königlichen Halbschwester und bekräftigte geschickt ihre unverbrüchliche Anhängerschaft zum katholischen Glauben. Erschöpft von Elizabeths unglaublicher Selbstkontrolle und ihrem diplomatischen Taktieren, gaben ihre Untersuchungsrichter schließlich auf und sie wurde in Woodstock lediglich unter Hausarrest gestellt. Die junge Prinzessin spielte ihre Rolle dabei so gut, daß nicht einmal ihre engsten Freunde hätten sagen können, ob ihr katholisches Bekenntnis ehrlich gemeint war oder nicht.

Elizabeth wartete ihre Zeit ab. Derweil verschlechterte sich der gesundheitliche Zustand Marys mehr und mehr. Frühzeitig gealtert, kinderlos und nun auch noch verlassen von ihrem Ehemann, König Philip II. von Spanien, sollte sie nicht mehr lange zu leben haben. Ohne eigene Nachkommenschaft würde im Falle ihres Todes, die Königswürde Elizabeth zufallen, die sich zwar nun als überzeugte Katholikin gab, von der man aber trotzdem vermutete, sie würde dem Protestantismus in England dann erneut Vorschub leisten.

Obwohl argwöhnische katholische Adelige sie inständig ersuchten, Elizabeth endgültig zu beseitigen, schreckte Mary, gezeichnet vom Krebs, der offenbar an ihrer sonst unerbittlichen Strenge fraß, vor diesem Schritt zurück. Am 17. November 1558 erlag die ungeliebte Monarchin schließlich ihrem Krebsleiden, und die Entscheidung war getroffen: Elizabeth, zu diesem Zeitpunkt 25 Jahre alt, wurde zur Königin von England.

Die Krönungszeremonie fand an einem verschneiten Januartag des Jahres 1559 in der Westminster Abbey statt. In ihrem jungen Leben hatte Elizabeth bereits mehr Tragödien erleben müssen als die meisten anderen Menschen, und mehr als einmal stand ihr Schicksal auf des Messers Schneide, doch die größten Herausforderungen und Gefahren standen ihr erst noch bevor.

Eine von Elizabeths ersten Amtshandlungen bestand in der Wiedereinsetzung der protestantischen Konfession und der Beendigung jener öffentlichen Ketzerverbrennungen, die die Regierungszeit von "Bloody Mary" auf so schreckliche Weise gekennzeichnet hatten. Jedoch brachte der Bruch mit dem Katholizismus und Papsttum die junge Regentin in direkten Konflikt mit den beiden mächtigsten Ländern der Erde, Frankreich und Spanien. Die Stärke dieser Gegner war kaum abzuschätzen.

Elizabeth war nun zwar Königin, doch sie mußte bald erkennen, daß dieser Titel allein keine Machtgarantie darstellte. Ungeachtet all des Jubels anläßlich ihrer Krönung, blieb England ihr gegenüber mißtrauisch, denn - sie war eben eine Frau. Obwohl ihre Lehrer bestätigten, daß ihr Geist keinerlei "weibliche Schwäche" aufweise, herrschte im sechszehnten Jahrhundert nach wie vor die Auffassung, daß das Weib nur über geringen Verstand verfüge, sich vordringlich von Gefühlen leiten lasse und für ein Regierungsamt schlichtweg ungeeignet sei. Sogar unter den Mitgliedern ihres Thronrates überwog die Ansicht, daß ihre einzige Chance auf Sicherheit und Glück in einer raschen Vermählung und der damit verbundenen "Produktion" eines männlichen Erben liege.

Zahlreiche europäische Potentaten bekundeten bald lebhaftes Interesse an einer Verbindung mit der jungen englischen Königin. Auf der langen Liste der Freier waren unter anderem solch illustre Namen zu finden wie Erzherzog Karl von Österreich, Henri Duc d'Anjou (der spätere französische König), Erik XIV. von Schweden und sogar Zar Ivan "Der Schreckliche" von Rußland. Elizabeth zögerte und taktierte, blieb höflich aber unbestimmt, bekundete Neigungen bald für den einen, bald für den anderen, spielte oftmals die konkurrierenden Parteien gegeneinander aus und ließ die verschiedenen Kandidaten auf eine definitive Antwort warten, manchmal für Jahre.

Viele an ihrem Hof zweifelten daran, daß sie jemals heiraten werde. Für ihren Staatsrat stellte sich die Situation als äußerst ernst dar, denn wenn die Königin, deren Äußerungen immer mehr darauf hindeuteten, unverheiratet zu bleiben, fiele die Herrschaft in Ermangelung eines Thronerben dereinst in die Hände der schottischen Königin Maria Stuart (der Enkelin einer Schwester Heinrichs VIII.), einer engen Verbündeten des katholischen Frankreich. Durch die Capricen seiner Königin drohte England demnach, sich international zu isolieren und seine gerade gewonnene Unabhängigkeit auf Dauer wieder zu verspielen. Man sah einer düsteren Zukunft entgegen.

Als die Reihen der potentiellen Ehegatten sich nach und nach lichteten, wurde langsam klar, daß da jemand sein mußte, der den Platz in Elizabeths Herzen seit langem besetzt hatte - kein ausländischer Prinz, sondern ein englischer Höfling, ihr Oberstallmeister Robert Dudley, Earl of Leicester. Dudley war stets in der Nähe der Königin anzutreffen, so daß bald Gerüchte über eine Liaison zwischen den beiden bei Hofe die Runde machten. Man behauptete sogar, Elizabeth erwarte ein Kind von ihm. Bis zum heutigen Tag kann die Existenz der vermuteten königlichen Romanze allerdings nicht als gesichert gelten, da Elizabeth, die große Taktikerin, alles daransetzte, ihre intimen Belange sowohl vor der Öffentlichkeit als auch vor ihrem Hofstaat zu verbergen.

Als Dudleys Ehefrau unter mysteriösen Umständen ums Leben kam, glaubten viele bei Hof, daß in Kürze eine königliche Hochzeit stattfinden werde und hofften es sogar insgeheim, da hierin vielleicht die letzte Chance auf einen Nachkommen und Erben bestand. Doch Elizabeth rührte sich nicht, vielleicht, weil Dudley am Londoner Hof viele Feinde hatte und sich im Ausland ein politischer Sturm gegen England zusammenbraute.

Im Jahre 1570 exkommunizierte Papst Pius V. die abtrünnige englische Königin und entband auch ihre Untertanen von jeglicher Treuepflicht gegenüber dem heiligen Stuhl. Sein Amtsnachfolger ging sogar noch einen Schritt weiter und erklärte, daß es keine Sünde sei, Elizabeth, die "elende Ketzerin", von der Erdoberfläche zu entfernen. Der Rebellion war somit ganz offiziell Tür und Tor geöffnet und Spanien und Frankreich, unterstützt von entmachteten englischen Adeligen katholischen Glaubens, wetzten bereits die Messer.

Elizabeth hatte ihre Berater jedoch gut ausgewählt. England mochte zwar militärisch schwach dastehen, war aber zu jedem Zeitpunkt über die politischen Vorgänge auf dem Kontinent bestens informiert, dank eines wohlorganisierten und gut funktionierenden Geheimdienstes, den Sir Francis Walsingham aufgebaut hatte. Walsingham, ein frommer Protestant und trickreicher Meisterspion, machte schnell die treibende Kraft hinter der internationalen Verschwörung gegen seine Gebieterin aus: die schottische Königin Maria Stuart, erzkatholische Tochter des Schottenkönigs James V und seiner französischen Gemahlin Mary of Guise sowie rechtmäßige Thronerbin Elizabeths, sollte diese kinderlos vor ihrer Rivalin das Zeitliche segnen. Zwar stand Maria Stuart seit ihrer Vertreibung aus Schottland im Jahre 1568 in England unter Hausarrest, blieb aber bislang von der Hinrichtung verschont, da Elizabeth vor solch einer Gewalttat, zumal an einer Verwandten, zurückschreckte.

Walsingham war diesbezüglich weniger zimperlich. 1569 entdeckte und vereitelte er das geheime Ansinnen des Duke of Norfolk (des zu damaliger Zeit reichsten und mächtigsten Mannes Englands), Maria zu heiraten und gemeinsam mit ihr den Thron zu erobern. Als Norfolk ein Jahr später einen erneuten Versuch auf dieses Ziel hin unternahm (der als sogenanntes "Ridolfi-Komplott" in die Geschichte einging), war sein Schicksal besiegelt und er legte seinen Kopf auf den Richtblock. Nach einer weiteren verzweifelten und ebenfalls von Walsingham enttarnten Intrige gegen Elizabeth, folgte ihm wenig später seine Komplizin Maria Stuart aufs Schafott nach. Von nun an gab es kein Erbarmen mehr mit den Feinden der Krone.

Elizabeth zeigte sich tief schockiert, denn sogar ihr geliebter Dudley war in die Verschwörung gegen sie verwickelt, wenn auch nur von der verzeifelten Hoffnung angetrieben, sie nach erfolgreicher Entmachtung endlich heiraten zu können. Aber mit Heirat hatte die Königin ohnehin nichts mehr im Sinn. Zum wiederholten Mal war sie aus einer akuten Gefahrensituation unbeschadet hervorgegangen - ohne den Beistand eines Ehemanns. Wenn es auch bislang kein Modell für die erfolgreiche Alleinherrschaft einer Frau gab, dann würde sie eben eines entwerfen und vorleben.

Wo männliche Herrscher bis dato die Sprache des Krieges gebraucht hatten, um ihre Macht zu konsolidieren, da zog sie die Sprache der Liebe vor und band dadurch die Schar ihrer Höflinge und verschmähten Liebhaber, die ihr fortan mehr denn je geradezu an den Lippen hingen, auf viel subtilere Weise an sich. Dem Volk, dem mit der Zurückdrängung des Katholizismus auch die kultische Verehrung der Jungfrau Maria genommen war, bot sie raffiniert ein quasireligiöses Surrogat dafür an: die Anbetung der Ikone seiner jungfräulichen Königin - Virginia.

Elizabeths Regierungszeit ging in die Geschichte als das Goldene Zeitalter Englands ein und sie selbst als "Gloriana", die glorreiche Königin. Ihr systematischer Aufbau und die planmäßige Verbreitung des eigenen Images gilt bis in unsere Zeit als einer der bestdurchdachtesten und wirkungsvollsten Propagandafeldzüge der Weltgeschichte. Noch heute entspricht unser Eindruck von ihr genau dem, den sie bei ihren Zeitgenossen, Freunden wie Feinden, erwecken und der Geschichte hinterlassen wollte.

Kupferstiche:
Elizabeth I im Jahre 1588
Elizabeth I. im Jahre 1590

Elizabeth war die Zentralfigur eines nach ihr benanntenZeitalters, das innerhalb der englischen Geschichte nicht nur politisch einen Wendepunkt zum Positiven markierte, sondern auch eine kulturelle Blütezeit des Landes darstellte: Shakespeare und Spenser priesen in ihren Gedichten und Dramen die Tugenden der Monarchin; Hillard malte exquisite Portraits der "Sonnenkönigin" und ihres sie anbetenden Hofstaates; Tallis und Byrd glorifizierten in musikalischen Hymnen ihre Regentschaft. Auch auf dem Schlachtfeld errang England erstmals große Erfolge: Howard und Drake gelang es, zugegebenermaßen unter der Mithilfe des Wetters, die übermächtige spanische Armada vernichtend zu schlagen. England stieg in der Folge zur führenden Seemacht auf und legte damit den Grundstein für das größte Imperium der gesamten Weltgeschichte.

Durch staatlich geduldete, wenn nicht gar erwünschte Überfälle spanischer Frachtschiffe, schwer beladen mit Schätzen aus der Neuen Welt, lenkte man zudem einen unermeßlichen Goldstrom in die eigene Staatskasse (Stichwirt: Freibeuterei). - Im Jahre 1601, als Elizabeth im Parlament ihre legendäre "Goldene Rede" hielt, in der sie auf die großen Leistungen ihrer Regierung zurückblickte, saß sie bereits über vierzig Jahre auf dem englischen Thron. Sie war nun alt und erschöpft, die großen Triumphe lagen weit zurück, doch immer noch strahlten die lebhaften Augen in ihrem zur Maske erstarrten Antlitz, dem Image eines Zeitalters, dem Bild Glorianas - der "Virgin Queen".

Dirk Jasper, Filmlexikon, 1999

 

 

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