William Shakespeare Dramen und Komödien
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CXXI. 's ist besser, schlecht zu sein, als schlecht zu scheinen,
Wenn beides gleichem Tadel doch verfällt,
Und uns ein Glück raubt, das nicht unserm reinen
Gefühl als schlecht gilt, doch dem Aug' der Welt.
Denn warum sollte voller Hochmut sehen
Der Heuchler Auge auf mein wildes Blut,
Warum, selbst schwach, nach meinen Schwächen spähen
Und das verwerfen, was ich hielt für gut?
Nein, ich bin, was ich bin, und sie erheben,
Wenn sie mich tadeln, gegen sich den Stein;
Falsch ist das ihre, rein vielleicht mein Leben,
Ihr schnöder Sinn darf nicht mein Richter sein.
Es sei denn, daß die Menschheit insgesamt
Durch ihren Spruch als sündig wird verdammt.

'Tis better to be vile than vile esteem'd,
When not to be receives reproach of being,
And the just pleasure lost which is so deem'd
Not by our feeling but by others' seeing:
For why should others false adulterate eyes
Give salutation to my sportive blood?
Or on my frailties why are frailer spies,
Which in their wills count bad what I think good?
No, I am that I am, and they that level
At my abuses reckon up their own:
I may be straight, though they themselves be bevel;
By their rank thoughts my deeds must not be shown;
Unless this general evil they maintain,
All men are bad, and in their badness reign.

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